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Ostprodukte: Diese DDR Produkte kann man immer noch kaufen!Neutralität mutual geprüft

„Es war nicht alles schlecht.“ Fragt man ehemalige DDR-Bürger, wie sie die Zeit der Trennung empfunden haben, fällt automatisch dieser Satz. Die DDR hatte viel zu bieten, wovon wir teilweise heute noch profitieren. Speziell Ostprodukte werden trotz eines internationalen Angebotes wieder zunehmend beliebter. Warum ist das so? Wie äußert sich das und welche typische Ostprodukte werden heute noch verkauft?

Ostprodukte haben sich zu starken Marken etabliert

Leckermäulchen (Ost) oder Fruchtzwerge (West)? Radeberger (Ost) oder Krombacher (West)? Bambina (Ost) oder Milka (West)? Was der Verbraucher lieber mag, ist bekanntlich Geschmackssache. Besonders junge Leute entscheiden oft ausschließlich nach Aussehen, Geschmack oder Nutzen, da die meisten von ihnen ohnehin nicht unterscheiden können, welches Produkt aus dem Osten oder aus dem Westen stammt. Es spielt auch keine Rolle; die Zeiten der Trennung sind vorbei. Oder?

Nach wie vor beschäftigt die Frage, ob denn die Ostprodukte oder die Westprodukte bevorzugt gekauft werden, viele Menschen. Verschiedene Umfragen und Statistiken stellen Vergleiche darüber an. So schlagen die Ostprodukte Nudossi, Vita Cola und Bambina zumindest in Ostdeutschland ihre westdeutschen Konkurrenten Nutella, Coca Cola und Milka im Beliebtheitsgrad. Dafür haben beispielsweise Rondo Melange Kaffee, Fit und Florena das Nachsehen; Dallmayr Prodomo, Fairy und Nivea haben die Nase vorn.

Konkurrenz belebt das Geschäft, so heißt es. Zu jedem Ostprodukt wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch immer ein westdeutsches Pendant finden lassen. Grundsätzlich gilt in diesem stetigen Konkurrenzkampf: Die Produkte beider Seiten werden gekannt, gekauft und geliebt.

DDR Produkte neues Design heute im Supermarkt

Typische Ostprodukte mit neuem Design in jedem Supermarkt zu finden.

Die Nachfrage nach Ostprodukten steigt

Unbemerkt von der breiten Masse hat die Nostalgie unter den Deutschen die Runde gemacht. Ist es Ihnen schon einmal passiert, dass sie nach einem Ostprodukt gegriffen und sich kurzerhand dazu entschlossen haben es zu kaufen, um zu gucken, ob es noch genauso gut wie früher ist? Ja? Nein? Sie wären zumindest nicht der einzige Mensch, dem es so erging.

Seit ein paar Jahren ist diese (N)Ostalgie stark gewachsen. In vereinzelten Städten gibt es komplette „Ossiläden“, die sich nur auf DDR Produkte spezialisiert haben. Andererseits kann man auch Online alles bestellen, was das ostalgische Herz begehrt.

Typische Ostprodukte: Die Ostprodukte Liste

Kaum jemand würde bestreiten, dass es noch eine gewisse Trennung zwischen „Ossis“ und „Wessis“ gibt. Meist ohne böse Absicht natürlich. Es ist bei vielen älteren Menschen einfach fest im Gedächtnis verankert. Selbst beim Einkaufen wird bestimmten Produkten das Dogma „Typisch Ossi“ oder „Typisch Wessi“ aufgedrückt.

Nachfolgend sind einige Ostprodukte aufgelistet, die unter die Kategorie „Typisch Ossi“ fallen:

DDR Lebensmittel

– Kathi Backmischungen
– Nudossi Brotaufstrich
– Spreewaldgurken
– Schlagersüßtafel
– Werder Ketchup
– Halloren Kugeln
– Bautz’ner Senf
– Tempolinsen
– Filinchen
– Bambina

Getränke

– Goldmännchentee
– Rotkäppchen
– Radeberger
– Goldkrone
– Vita Cola

Drogerie

– Dresdner Essenz
– Elsterglanz
– Florena
– Spee
– Fit

Ostpaket

Vielen Dank an amazon.de (©www.amazon.de) für das Bild

Die beliebtesten Ostprodukte im Check

Es ist kein Geheimnis, dass im Wettstreit zwischen Ost und West nach der Wende einige Produkte bzw. Marken an Ansehen und Verkaufszahlen eingebüßt haben, wenn sie nicht sogar gänzlich verschwunden sind. Trotzdem sind uns einige Ostprodukte erhalten geblieben, die noch immer im Kampf um die Krone einen harten Konkurrenten darstellen. Nachfolgend wurden drei Marken näher beleuchtet, die heute deutschlandweit bekannt sind. Es wird gegenübergestellt welchen Status diese Ostprodukte vor bzw. nach der Wende haben.

Rotkäppchen

Rotkäppchen Sekt Logo

©rotkaeppchen.de

Auf der Liste der bekanntesten und beliebtesten Ostprodukte steht der Sekt der Marke Rotkäppchen wahrscheinlich fast, wenn nicht sogar ganz oben.

Rotkäppchen vor der Wende: Am 26. Februar 1856 wurde die Weinhandlung Kloss und Foerster gegründet und die ersten 6000 Flaschen wurden noch im Hinterhaus der Familie Kloss abgefüllt. Nach etwa 10 Jahren vergrößerte sich das Unternehmen und aufgrund eines verlorenen Rechtsstreits wurde der Name des Sektes von „Monopol“ am 15. Juli 1895 in „Rotkäppchen“ umgeändert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet. Trotzdem wurde Rotkäppchen zum Marktführer in der DDR.

Rotkäppchen nach der Wende: Die Wende brachte zunächst einen tiefen Einbruch des Absatzes mit sich. Die VEB Rotkäppchen-Sektkellerei – wie sie nun heißt – wird privatisiert und nach ein paar Jahren stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage wieder. Die Umsätze stiegen und die Firma schloss sich mit der Marke Mumm zusammen. Die Rotkäppchen-Sektkellereien haben inzwischen einen Marktanteil in Deutschland von 55,4% durch 177,9 Millionen verkaufte Flaschen Sekt, wovon Rotkäppchen bereits 39,3% für sich beansprucht. Rotkäppchen ist also auch nach der Wende wieder Marktführer.

Bautz’ner

Wenn einer seinen Senf dazu gibt, dann war und ist es Bautz’ner. Vor allem in Ostdeutschland hat die Konkurrenz kaum eine Chance.

Bautz’ner vor der Wende: Die Firma wurde 1866 gegründet und ab 1953 begann die Produktion des Bautzener Senfs. In der DDR stieg dieser recht schnell zum mit Abstand beliebtesten Senf empor.

Bautzner Senf Logo

©bautzner.de/de

Bautz’ner nach der Wende: Durch die Wende sanken die Verkaufszahlen, doch im Gegensatz zu anderen Ostprodukten blieb ihnen ein treuer Kundenstamm erhalten. Das Unternehmen fand 1992 einen neuen Besitzer und nach verschiedenen Namenswechseln seit der Gründung entstand die neue Dachmarke Bautz’ner. Jährlich werden etwa 15.000 Tonnen Senf ausgeliefert. In Ostdeutschland hat der Bautz’ner Senf einen Marktanteil von 70%, in Gesamtdeutschland von 23% und ist somit Marktführer. Fast jeder vierte Deutsche bevorzugt den Bautz’ner Senf.

Florena

Bekannt als „Nivea des Ostens“ etablierte sich Florena recht schnell als ein erfolgreiches Ostprodukt. Auch heute bildet Florena eine bekannte Marke, welche allerdings ein wenig Glanz von früher eingebüßt hat.

Florena Creme Logo

©florena.de

Florena vor der Wende: Der Apotheker und Unternehmer Adolf Heinrich August Bergmann gründete bereits 1852 die Waldheimer Parfümerie- und Toilettenfabrik, wo zunächst Zahnseifen und Zahnbürsten hergestellt werden. Etwa 45 Jahre später unter Leitung des vierten Sohnes des Gründers befinden sich bereits 800 verschiedene Produkte im Sortiment, das so ziemlich alle Kosmetikartikel der damaligen Zeit umfasste. Im April 1920 wurde der Markenname Florena eingeführt. Ende der 20er-Jahre belieferte die Firma fast Gesamteuropa, Nord- und Südamerika und Südafrika. Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Firma Volkseigentum und unter neuer Leitung wird die Palette von Florena-Produkten stark erweitert. Bis zur Wende galt Florena als Oberbegriff für DDR-Kosmetik. Zu den Export-Partnern zählten neben der Sowjetunion zahlreiche Ostblockstaaten und Staaten des Nahen Ostens.

Florena nach der Wende: Die nun in Florena Cosmetic GmbH umbenannte Firma hatte Altschulden zu tilgen und musste zwei Drittel der Arbeiter entlassen. Sie erlebte erneut ein Hoch und 1998 wurden Florena Produkte in über 35 Länder exportiert. Nachdem die Beiersdorf AG mit Sitz in Hamburg bereits kurz vor der Wiedervereinigung Anteile an der Firma hatte, ist Florena seit 2002 eine 100%ige Tochtergesellschaft. Auch Nivea und Eucerin Produkte werden nun produziert. Der Umsatz steigt und Florena ist bereits in ganz Deutschland etabliert. Allerdings ging die Produktion allmählich zurück, bestimmte Produkte wurden in ihrer Produktion eingestellt. Noch etwa 1,5 Millionen Florena Produkte werden monatlich produziert und nach Österreich, Polen und in die Ukraine exportiert.

DDR Shops: In diesen 3 Shops können Sie DDR Produkte kaufen

Der Wunsch nach mehr traf auf offene Ohren. Wie so häufig gehören diese Ohren den künftigen Vertreibern von Online-Anbietern. Wo auch immer auf dem normalen Markt etwas fehlt, wird man im Internet meistens fündig. Außerdem ist es auch viel bequemer. Ob Amazon, Lieferando oder Teleshopping, es lässt sich so vieles inzwischen von zu Hause aus kaufen. Auch die Liebhaber von Ostprodukten sind inzwischen auf diesen Trichter gekommen. Westpakete sind Schnee von gestern, heute freut man sich auf ein Ostpaket.

Online-Anbieter
Aufmachung der Seite
Produktbeschreibung
Zusatzdienste
www.ossiladen.de
Übersichtlich

Einteilung nach Kategorien

keine Suchfunktion
übersichtlich

Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln sind angegeben
Geld-zurück-Garantie

Zusammenstellung von Präsentkörben
www.kaufhalle-des-ostens.de
ansprechend und übersichtlich

Einteilung nach Kategorien

Suchfunktion vorhanden
detailliert

Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln sind angegeben

kein Bild, wenn man das Produkt anklickt
Geschenkservice für Selbstabholer

schnelle Lieferung

Fazit: DDR Lebensmittel gibt es überall

Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, die Unterstützung einheimischer Betriebe sind nur ein paar Beispiele, die zeigen, dass die Deutschen mehr auf Qualität statt Quantität setzen.

Bereits vor der Wende gab es verschiedene Qualitätsprodukte zu kaufen. Wer gerne in Erinnerungen schwelgt und sich gelegentlich ab und zu noch einmal in die Zeit der DDR zurückversetzt, kann sowohl beim wöchentlichen Einkauf als auch in Online-Shops Ostprodukte kaufen.

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Bildquellen: Vielen Dank an ©nudossi.de, ©zetti.de, ©vita-cola.de für die Bilder aus dem 1. Bild im Fließtext.

Redakteurin: Kristin Weber

Dieser Beitrag wurde am von unter Wissenswertes veröffentlicht.

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