Billigfleisch Erklärung Supermarkt

Billigfleisch: Aldi, Rewe, Lidl & Co stellen Sortiment umNeutralität mutual geprüft

Der Umgang unserer Gesellschaft mit Fleisch ist im Wandel. Vegane und vegetarische Produkte halten Einzug und laut Ernährungsreport 2021 macht sich dies auch in den Statistiken bemerkbar – Das Statement „Wenn ich Fleisch esse, dann nur selten und bio!“ kennt jeder – doch trotzdem funktioniert die Marketingstrategie Billigfleisch und genug Menschen kaufen nach wie vor Billigfleisch von Tieren, die unter schlechtesten Bedingungen gehalten wurden.

billigfleisch liegt auf einem teller

Wie verändert sich das Sortiment verschiedener Supermärkte?

Kürzlich machte Aldi öffentlich, bis 2030 nur noch Frischfleisch der höchsten Haltungsformen, also der dritten und vierten Stufe, anzubieten. Damit ist der Discounter der erste Lebensmittelhändler, der konkrete Pläne diesbezüglich vorstellt. Das macht den Anschein, als wäre Aldi Fleisch ab dem Jahre 2030 wesentlich moralisch vertretbarer als bisher.

Neben Aldi gab es auch andere Ketten, die ihr Sortiment umstellen wollen; so auch Rewe und Penny, die bis Ende 2030 das Frischfleisch der Eigenmarken nur noch aus der Haltungsform 2 oder höher beziehen wollen.

Ebenso will Lidl das Fleisch der Haltungsform 1 aus dem Sortiment verbannen, bei der Schweinefleischproduktion sogar bereits bis 2022. Der Anteil von Frischgeflügel aus den Haltungsformen 3 und 4 soll sich in den nächsten 2 Jahren verdoppeln.

Zu beachten gilt, dass die Pläne nur für Frischfleisch gelten. Somit bleibt in Tiefkühlartikeln und Fertigprodukten auch Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 vertreten. Außerdem werden die Tiere, die für Aldi Fleisch, Lidl Fleisch und Rewe Fleisch geschlachtet werden, ab der Umsetzung dieser Pläne letztendlich nur unter besseren Bedingungen gehalten und trotzdem geschlachtet.

Die Frage, wieviel besser die Bedingungen sind und ob die Tiere so unter würdigen Umständen gehalten werden können, bleibt offen. Der beste Weg diese und unser Klima zu schützen bleibt letztendlich eine vegane oder zumindest vegetarische Ernährung.
Ein Mann und eine Frau schauen sich Billigfleisch aus einem Supermarktregal an

Warum stellen viele Supermärkte das Sortiment um?

Die Klimadebatte rückt immer mehr ins Bewusstsein der Gesellschaft und mit der Corona Pandemie veränderte sich das Essverhalten vieler Menschen immer mehr in Richtung vegetarischer und veganer Ernährung. Auch Tierschutzdebatten lassen immer mehr Menschen die negativen Seiten von Massentierhaltung erkennen. Viele Supermärkte scheinen diesen Trend zu erkennen, dass sich auch durch höhere Tierschutzstandards und Fleischalternativen Geld verdienen lässt.

Die Nachfrage regelt letztendlich auch das Angebot, was bedeutet, dass das Sortiment sich weiterhin regelmäßig verändern wird. So sind beispielsweise auch vegane Alternativen für tierische Produkte mehr und mehr auf dem Vormarsch. Auch der (noch) recht hohe Preis für diese wird sich mehr und mehr normalisieren und damit für viele Menschen erschwinglicher werden, da die Nachfrage permanent steigt.
Ein Einkaufswagen steht vor einem Suprmarktregal

Gilt die Umstellung auf ein Fleischangebot der höchsten Stufen auch für andere tierische Produkte?

Die Pläne der Supermärkte, nur noch Fleisch der höchsten Haltungsform-Kategorien anzubieten, gelten nicht für andere tierische Produkte, wie zum Beispiel Milchprodukte. Über die weitere Entwicklung dieser Aspekte wird der Markt entscheiden.
Milch und Käse stehen auf einer Wiese präsentiert

Wie wirkt sich der Trend auf die Preise aus?

Der Trend bewirkt, dass die Fleischhersteller angemessener für ihr Produkt bezahlt werden und die Tiere unter besseren Bedingungen leben als bisher. Das bedeutet wiederum, dass die Verbraucher mehr für ihr Fleisch zahlen müssen.

Was ist Billigfleisch?

Supermärkte wie Aldi locken oftmals mit Angeboten. Hier wird das Aldi Fleisch, wie beispielsweise ein Kilo Schweineschnitzel, zum halben Preis für 4,49€ verkauft. Der Discounter nenn dies dann „Kracher“ oder „Preishammer“ – aktuelle Debatten über Haltungsbedingungen und Tierschutz, Klimaschutz und Gesundheit werden aufgrund dieser Marketingstrategie ignoriert, denn letztendlich funktioniert die Billigfleisch-Strategie nach wie vor.

Der Begriff Billigfleisch meint, dass der niedrige Verkaufspreis als Lockangebot für Kunden dient. Hersteller von sogenanntem Billigfleisch haben somit meist das Ziel, möglichst wenig Futter für eine möglichst hohe Zunahme ihrer Zuchttiere zu verwenden. Sie benutzen größtenteils günstige, gentechnisch veränderte Sojabohnen aus Südamerika als Futtermittel, die maßgeblich zur Abholzung des Regenwalds beitragen. Dementsprechend sieht auch die Haltungsform der Tiere aus, aus denen das Billigfleisch gewonnen wird. Das Tierwohl steht ganz klar hinten an.

Warum funktioniert die Marketingstrategie Billigfleisch?

Dass Lebensmittel mehr wert sind, als sich im Verkaufspreis niederschlägt, ist den meisten Konsumenten bewusst. Allerdings treffen die meisten Menschen ihre Kaufentscheidungen preisorientiert und sparen, wo sie können. Dies funktioniert letztendlich vor allem bei zum Beispiel Aldi und Lidl Fleisch mit extrem niedrigen Preisen.

Oftmals können Verbraucher dadurch nicht mehr erkennen, woher das Fleisch kommt und ob es wirklich billig produziertes Fleisch ist oder nur zu Marketingzwecken als Lockangebot eingesetzt wird. So hat der Preis in vielen Fällen seine „Kompassfunktion“ verloren.

Viele der Käufer seien bereit, mehr für Fleisch zu zahlen, wissen allerdings nicht woran sie Fleisch aus artgerechter Haltung erkennen. So stammt 88% des in Deutschland konsumierten Fleischs aus der Massentierhaltung.
Ein Mann reißt sich das Hemd auf und hat viel Münzgeld in seiner Brust

Welche Haltungsformen bei Fleisch gibt es und was kennzeichnet sie?

Haltungsform 1
Stallhaltung
Haltungsform 2
Stallhaltung Plus
Haltungsform 3
Außenklima
Haltungsform 4
Premium
Schwein

schwein
mind. 0,75m² pro Tier,
Stallhaltung,
veränderbares Beschäftigungsmaterial, mind. bewegliche Kette kombiniert mit z.B. Holzstück
mind. 0,825 m²/Tier, 10% mehr als gesetzlich vorgeschrieben, Stallhaltung, zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial aus natürlichen Materialien
mind. 40% mehr als gesetzlich in Deutschland vorgeschrieben, 1,05m²/Tier, Stallhaltung mit Außenklimareizen, mindestens Offenfrontstall, organisches Beschäftigungsmaterial, zus. Stroh
mind. 1,5 m² /Tier und 100% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, Stallhaltung mit ständigem Zugang zu Auslauf oder Freilandhaltung, Organisches Beschäftigungsmaterial: Stroh oder vergleichbare Substrate müssen immer verfügbar sein
Hähnchen

hähnchn
max. 39 kg/m², Stallhaltung, trockene Einstreu, die zum Picken, Scharren und Staubbaden geeignet ist
max. 35 kg/m², keine Vorgabe, organisches Beschäftigungsmaterial wie z.B. Stroh, Picksteine
max. 25 kg/m² bzw. max. 29 kg/m² (bei einem Stall mit Kaltscharrraum), Stallhaltung mit ständigem Zugang zu Außenklimabereich, mind. zwei organische Beschäftigungsmaterialien aus veränderbarem und sich verbrauchendem Material wie z.B. Stroh, Picksteine je angefangener 150 m²
max. 21 kg/m², Stallhaltung mit Zugang zu Freigelände (während mind. 1/3 der Lebenszeit) mit überwiegend bewachsener Fläche, zusätzliche Einstreu in Form von Stroh, Holzspänen, Sand oder Torf auf mind. 1/3 der Stallfläche
Puten

henne
max. 58 kg/m² Hähne und 52 kg/m² Hennen, ständiger Zugang zu trockener Einstreu
max. 53 kg/m² Hähne und 48 kg/m² Hennen, organisches Beschäftigungsmaterial wie z.B. Stroh, Picksteine
mindestens 30% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, Stallhaltung mit ständigem Zugang zu Außenklimabereich, mind. zwei organische Beschäftigungsmaterialien aus veränderbarem und sich verbrauchendem Material wie z.B. Stroh, Picksteine je angefangenen 400 m²
mindestens 60% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben (21 kg/m²), Zugang zu Freigelände (während mind. 1/3 der Lebenszeit) mit überwiegend bewachsener Fläche, Zusätzliche Einstreu in Form von Stroh, Holzspänen, Sand oder Torf auf mind. 1/3 der Stallfläche
Jungbullen/Ochsen, Färsen, Mastkälber

ochse
1,5 m² – 2,2 m² (je nach Gewicht), Stallhaltung, möglichst Laufstallhaltung
1,5m² bis mind. 3 m² pro Tier je nach Gewicht, Laufstallhaltung, keine Anbindehaltung
1,5m² – mind. 4 m² pro Tier, je nach Gewicht, Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof (mind. 3m²/Tier im Laufhof)
1,5m² – mind. 5 m² pro Tier je nach Gewicht, Auslauf und Weidegang während der gesamten Vegetationsperiode, keine Anbindung
Milchkühe

milchkuh

Laufstall mit Liegeboxen, Tier-Liegeplatz-Verhältnis: 1:1, möglichst Laufstallhaltung oder Kombinationshaltung
Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1; über 350 kg mind. 4 m² pro Tier, Laufstallhaltung oder Weidegang, keine Anbindung
Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1; über 350 kg mind. 5 m² pro Tier, Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof oder Laufstallhaltung mit Weidegang, keine
Anbindung
Tier- Liegeplatzverhältnis 1:1; über 350 kg mind. 6m² pro Tier, Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof und Weidegang
Pekingenten

pekingente


max. 20 kg/m², Stallhaltung; Systematische chi-rur¬gische Eingriffe am Tier, wie das Kürzen von Schnäbeln oder Krallen, sind nicht erlaubt
max. 20 kg/m², Stallhaltung; mit Tageslicht (Fenster oder Lichteintrittsband min. 3% der Stallgrundfläche); Systematische chi-rur¬gische Eingriffe am Tier, wie das Kürzen von Schnäbeln oder Krallen, sind nicht erlaubt
max. 20 kg/m², bzw. 25 kg/m² Stallgrundfläche, wenn ständiger Zugang zu Freiflächen gegeben ist, Offenfrontstall, oder Stallhaltung mit ständigem Zugang zu Wintergarten oder Freiflächen, für die gesamte Mastdauer; Die Freifläche muss bei einer Stallfläche von 25 kg/m² min. die Hälfte der Stallfläche betragen;
max. 20 kg/m², Stallhaltung mit Zugang zu Freigelände für min. die Hälfte der Lebenszeit; Die Fläche muss überwiegend bewachsen sein; 2m² Grünauslauf/Tier; Systematische chirurgische Eingriffe am Tier, wie das Kürzen von Schnäbeln oder Krallen, sind nicht erlaubt

Greenpeace Untersuchung zum Thema Billigfleisch

Nach wie vor dominiert heutzutage die Stallhaltung der Stufen 1 und 2 bei dem Verkauf von Fleisch. So sind 88 Prozent des Frischfleisches in Lebensmittelgeschäften sogenanntes Billigfleisch. Zu dieser Erkenntnis kam die Umweltschutzorganisation Greenpeace, bei der diese neun Ketten (unter anderem Aldi, Lidl, Rewe, Edeka) untersuchte. Dementsprechend plädiert die Organisation für eine Haltungskennzeichnungspflicht für alle.

Ist ein Produkt demnach im Supermarkt nicht mit der Haltungsform des Fleischs gekennzeichnet, sei davon auszugehen dass es sich um Fleisch aus der untersten Haltungsstufe handelt. Laut der Untersuchung von Greenpeace habe man die geringste Chance bei Real, auf Fleisch aus artgerechter Haltung zu stoßen. Die höchste dagegen hat der Verbraucher bei Kaufland – doch auch dieser Markt erreichte bei der Untersuchung nur 179 von 1000 möglichen Punkten. Real dagegen lehnt die Kennzeichnung von Haltungsformen bisher generell ab.

Tönnies Fleisch

Tönnies Zerlegungs GmbH ist einer der größten Lieferanten von Billigfleisch für die deutschen Discounter. Das Unternehmen steckt hinter vielen verschiedenen Markennamen:

  • Tönnies Fleisch bei Aldi: „Meine Metzgerei
  • Tönnies bei Lidl: „Landjunker
  • Der Billigfleischhersteller bei Edeka: „Gut&Günstig
  • Tönnies Fleisch bei Kaufland: „K-Classic

Auch hinter den Fertigprodukten von Tillmanns steckt der Billigfleischhersteller.

Täglich produziert Tönnies 750 Tonnen frisches Fleisch und 100 Tonnen Tiefkühlprodukte. So macht das Unternehmen einen sehr hohen Marktanteil aus, vor allem im Schweinefleisch-Segment. Im Jahr 2019 betrug dieser 30%, was circa 16,7 Millionen Schweine-Schlachtungen entspricht – und das unter schlimmsten Bedingungen für Mensch und Tier. Die Tiere werden bei der Zerlegungs GmbH unter katastrophalen Bedingungen gehalten und auf grausamste Weise geschlachtet. Katastrophale Bedingungen gibt es bei Tönnies obendrein nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Arbeitenden.

Ob die höheren Haltungsbedingungen der Tiere bessere Arbeitsbedingungen für Arbeiter in der Fleischindustrie bedeuten, bleibt jedoch zu bezweifeln – auch in Folge der neuen Gesetze für Werk- und Leiharbeitsverträge in der Fleischbranche, die seit dem 1. Januar gelten, blieben die Bedingungen für die Arbeiter bei Tönnies leider unverändert. So werden Berichten zufolge Urlaube verweigert und den Arbeitenden mit einer Kündigung bei Krankheit gedroht. Tönnies muss mit weniger Mitarbeitern auskommen als zuvor, doch die Arbeit bleibe gleich. 73 Schweine müssen pro Stunde zerlegt werden – und das für 9,35€ Mindestlohn.
Ein Schwein ist in 7 Teil eingeteilt, auf diesem ist eine Zielscheibe.

So entwickelte sich das Unternehmen aufgrund mangelnder Hygienebedingungen im letzten Jahr zu einem Corona Hotspot, was zur Folge hatte, dass 1.331 Mitarbeiter (1/5 der Belegschaft) positiv auf Corona getestet wurden. Letztendlich wurde die gesamte Belegschaft von Tönnies in Quarantäne geschickt.
Eine Frau mit Maske auf der rechten Seite schaut in Richtung des grünen Corona Virus auf der linken Seite

Woran erkennen Sie Fleisch aus artgerechten Haltungsformen?

Sie können sich an Zertifizierungen und Siegeln orientieren, jedoch können diese teilweise sehr irreführend sein und müssen auch nicht immer wahrheitsgemäße Aussagen über die Herkunft des Produkts geben. Qualitätssiegel der Haltungsformen 3 und 4 sind ein gutes Indiz für eine artgerechte Haltung, jedoch gibt es in Deutschland keine Kennzeichnungspflicht. Allgemein ist es immer ein guter erster Schritt, Fleisch aus der Region zu kaufen. Weiterhin gibt es einige äußerliche Kriterien, die Hinweise auf die Qualität des Fleischs geben können.

Fett:Fett gilt allgemein eher als ungesund, allerdings enthält es eine Menge Geschmacksstoffe. Das macht es umso wichtiger, darauf zu achten, dass das Fleisch nicht komplett mager ist, sondern eine kleine Fettmarmorierung hat. Dies lässt sich einfach an der weißen, aderförmigen Musterung erkennen.

Farbe: Welche Farbe das Fleisch haben sollte, unterscheidet sich von der jeweiligen Tierart. So sollte Fleisch sein von diesen Tieren:

  • Kalb: eher hell, aber nicht ganz weiß
  • Rindfleisch: mittelrot, aber auch nicht zu dunkel
  • Geflügel: hell
  • Schwein: hell bis zartrosa, auf keinen Fall aber sehr weiß

Flüssigkeit: In der Verpackung des Fleischs sollte kein Wasser sein, dies deutet daraufhin, dass das Produkt bereits zu alt ist. Und auch ohne aufgedruckte Trennhinweise sollte dann die Verpackung korrekt entsorgt werden.

Form: Wenn Sie den Finger in das Fleisch drücken sollte sich die entstehende Delle schnell wieder zurückbilden, andernfalls ist das Fleisch nicht mehr frisch. Weiterhin sollte das Produkt eine glänzende Oberfläche haben.

Was ist das Qualitätsprogram Geprüfte Qualität (GQ)?

Das Qualitätsprogram Geprüfte Qualität (GQ) ist ein nicht staatliches System zur Überprüfung der Qualität von Fleisch. Es muss sich ständig an den Anforderungen des Marktes und den Veränderungen in der Gesellschaft anpassen. Ein zentraler Aspekt des GQ ist die regionale Herkunft des Produkts. Das Programm will erreichen, dass Fleisch, welches von nicht angemessen entlohnten Arbeitern produziert wurde, aus den Theken verschwindet. Weiterhin soll das Wohl der Tiere in hohem Maß Berücksichtigung erfahren.

Worin sich Billigfleisch und Bio-Fleisch unterscheiden

Billigfleisch ist ein Lockangebot, was Fleisch beschreibt das (meist) nicht billig produziert wurde, aber durch seinen äußerst niedrigen Preis zum Kauf anregen soll. Dagegen wird Bio-Fleisch in fairen, biozertifizierten Bedingungen hergestellt und kostet doppelt, beziehungsweise sogar dreifach so viel.

Bio ist nicht gleich Bio!

Viele Richtlinien hinsichtlich des Bio Labels sind nicht sehr konsequent. Das bedeutet, dass viele Tiere der Bio Produkte aus ähnlichen Verhältnissen kommen wie die der Massentierhaltung. Das macht es umso wichtiger, sich zu den verschiedenen Bio-Siegeln zu informieren. Zu den verlässlichsten zählen beispielsweise Bioland, Naturland und Demeter. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie sich einen Bio-Bauernhof in Ihrer Nähe suchen und Ihr Fleisch direkt von dort beziehen.
Eine bunt gemischte Gemüseplatte aus Biozutaten steht auf dem Tisch

Hier einige Firmen, bei denen Sie online hochwertiges Fleisch kaufen können:

Don Carne

  • Tierwohl ist ein Anliegen, dem sich die Firma aus tiefster Überzeugung widmet
  • gezielte Auswahl und Herkunft der Züchter und Farmen (artgerechte Ernährung & Aufzucht, nachhaltige Aufzucht)
  • streng kontrollierte, artgerechte Haltungsbedingungen mit kompromisslos natürlicher Aufzucht und Fütterung bis zur würdevollen Schlachtung
  • richtlinien des online shops don carne

  • Schwein: hell bis zartrosa, auf keinen Fall aber sehr weiß
  • transparente Herkunft und vakuumverpackter Versand
  • Rind/Kalb, Schwein, Geflügel, Lamm/Wild

produkte des online shops don carne
Hier geht’s zu unseren Don Carne Gutscheinen!

Zu Don Carne

Grillido

  • Mageres Fleisch und beste pflanzliche Rohstoffe, sowie knackiges Gemüse, ausgewogene Gewürze und würziger Käse
  • Die Inhaltsstoffe einer Grillido Wurst

  • Nicht nur Fleisch, sondern auch vegetarische und vegane Alternativen
  • Hochwertige Rohstoffe, top Nährwerte
  • Bratwurst, Steak, Käse & Knödel, Brotzeit, Snacks, Saucen, Tefal Produkte
  • die verschiedenen grillido produkte

Aber: auf der Website von Grillido findet man leider keine Informationen zu den Haltungsformen der Tiere!

Fleischrebellen

  • Ausgewählte Erzeuger aus der ganzen Welt, die besten regionalen Höfe
  • Konkurrenzlose Preise
  • Nach Bestellung frische Portionierung des Fleischs und Versand (Einhaltung der Kühlkette ist garantiert)
  • ausgesuchte Cuts vom Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Fisch in Sushiqualität, Hummer, Langusten, Garnelen, zahlreiche andere Leckereien
  • verschiedene Produkte des online Shops Fleischrebellen

  • verschiedene Genusspakete

verschiedene Pakete des online Shops Fleischrebellen
Hier geht’s zu unseren Fleischrebellen Gutscheinen!

Zu den Fleischrebellen

Welche Folgen bringt der übermäßige Fleischkonsum mit sich?

Um der hohen Nachfrage nach Fleisch in unserer Gesellschaft nachzukommen, betreiben viele Hersteller Massentierhaltung. Die Tiere werden mit Soja gefüttert, für deren Anbau wiederum in Südamerika Waldflächen und Ökosysteme zerstört werden. Fleisch aus nicht artgerechter Haltung hat oftmals auch gesundheitliche Folgen für den Menschen. So sind vor allem Tiere aus den Haltungsstufen 1 und 2 häufig krank und werden mit Antibiotika vollgespritzt. Gegen diese entwickelt das Tier resistente Keime, die durch den Verzehr des Fleischs auf den Menschen übergehen. Dies bedeutet, dass uns Antibiotika nicht mehr helfen, wenn wir ernsthaft krank werden. Dieser Faktor fällt zumindest bei Bio-Fleisch meistens weg.

Doch es gibt ein weiteres massives Gesundheitsrisiko, vor dem auch das Bio-Fleisch nicht sicher ist: Feinstaub. Durch die Ausscheidungen der Tiere geraten Sulfat- und Ammoniumnitratpartikel in die Luft. Diese können beim Menschen zu Asthma und Herzproblemen führen. Außerdem gerät durch Gülle und Mist der Tierhaltung der Stickstoff Nitrat in die Böden und damit ins Grundwasser. Dadurch überschreitet dieses oft den Maximalwert an Nitrat, der für Menschen im Trinkwasser gut verträglich ist. Bei Bio-Fleisch aus den Haltungsstufen 3 und 4 sind diese beiden Faktoren immerhin verringert.

Konsumiert man zu viel Fleisch, bringt das außerdem gesundheitliche Folgen, wie Bluthochdruck, mit sich. Das Risiko an bestimmten Krebssorten zu erkranken erhöht sich. Um all diese Faktoren zu minimieren, ist es am besten, möglichst wenig Fleisch und andere tierische Produkte zu konsumieren und wenn, dann Bio-Produkte.

Die Corona Pandemie und der deutsche Fleischmarkt

Mit der Krise erlangte der Trend zu einer bewussten Ernährung einen massiven Schub. So hat beispielsweise die Rügenwalder Mühle im ersten Halbjahr von 2020 ihren Absatz von vegetarischen Frikadellen und Mortadella um 50% gesteigert. Gründe hierfür könnten zum einen die Klimadebatte als auch die Diskussion über Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, wie beim Billigfleischhersteller Tönnies, sein. Mittlerweile gibt es außerdem verschiedene Studien, die belegen, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung das Risiko eines schweren Verlaufs mit einer Corona-Infektion vermindert. So war das Ergebnis einer US-Studie, die im Magazin „BMJ Nutrition, Prevention & Health“ veröffentlicht wurde, dass Menschen, die sich vegan, vegetarisch oder pescetarisch ernähren, eine 73% geringere Chance haben, mittelschwer bis schwer an Covid-19 zu erkranken.

Warum Soja als Fleischersatz den Regenwald nicht bedroht

Da der Sojaanbau als Futtermittel für die Massentierhaltung die Abholzung des Regenwalds zur Folge hat, könnte man meinen, dass Soja auch als Fleischalternative bedenklich ist. Allerdings werden für die Herstellung von Fleischersatzprodukten aus Soja deutlich weniger Bohnen benötigt und der Anbau kann in EU-Ländern unter nachhaltigen, gentechnikfreien Bedingungen durchgeführt werden. Dagegen kommt Soja als Futtermittel aus riesigen Monokulturen, für welche der Regenwald wiederum abgeholzt wird.
Eine Schale gefüllt mit Sojabohnen und eine Karaffe mit Sojamilch

Fazit: Die Sortimentsumstellung vieler Supermärkte ist ein Schritt in die richtige Richtung – dennoch sollten wir nicht in Bequemlichkeit verfallen. Ein hoher Fleischkonsum hat nicht nur für uns Menschen persönlich negative Auswirkungen, sondern auch auf unsere Umwelt und das Klima. Zudem gilt die Sortimentsmstellung dennoch nur für Fleisch und nicht für andere tierische Produkte, bei denen die Bedingungen teilweise noch schlimmer sind, wie zum Beispiel bei Milchkühen. Durch die Regelung der Supermärkte ist das Problem noch längst nicht gelöst und jeder muss selbst etwas dazu beitragen, um nachhaltig einen Erfolg für unsere Gesellschaft erzielen zu können.

Vielen Dank an doncarne.de, fleischrebelln.de, grillido.de, RitaE, silviarita, geralt, Alexas Fotos, Tumisu, miniformate65, RoyBurl, Myriams Fotos, Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. sowie Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen..

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:
Regionale Lebensmittel Lieferservices
Welche Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll?
MOTATOS Gutscheine
Veganer Alkohol
Bio Produkte Pro und Contra
Fleisch im Allgemeincheck

Dieser Beitrag wurde am von unter Wissenswertes veröffentlicht.

Über Redaktion

Wir sind nicht nur einer, sondern viele! Unsere erfahrenen Redakteure arbeiten täglich daran, dass Sie immer bestens informiert sind. Sie haben Fragen zu unseren Beiträgen oder zur Website? Wir stehen Ihnen gerne Rede und Antwort.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert